Atelier Ines Rosemarie Geister
Atelier Ines Rosemarie Geister

Vogeberingungsstation

Der frühe Vogel fängt den Wurm
Familientag in der Vogelberingungsstation



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Reitbrook (ig) – Mit scheinbar unendlicher Geduld, aber, wie man deutlich merkte, echtem Spaß an der Sache, wurde Sven Baumung, Leiter der Vogelberingungsstation „Die Reit“ nicht müde, den Besuchern des Familientages zu erklären, wie die Vögel in der Beringungsstation gefangen, beringt, registriert und wieder fliegen gelassen werden.


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Bereits Anfang Juli machen sich die ersten Zugvögel auf den Rückweg in den Süden. Dabei unterscheidet man zwischen Kurzstreckenzieher, wie zum Beispiel das Rotkehlchen, die im Mittelmeerraum überwintern und den Langstreckenziehern wie beispielsweise die Teichrohrsänger, die über die Sahara hinweg bis nach Afrika fliegen. Dadurch, dass es glücklicherweise immer mehr Stationen gibt, die es sich zur Aufgabe machen, die Flug- bzw. Zugrouten und die Populationen zu dokumentieren, wurden bereits in Algerien und Israel Klappergrasmücken und Sumpfrohrsänger gesichtet, die hier in der Reit registriert worden waren.

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Bei den Zugvögeln wird außerdem noch zwischen tagziehenden und nachtziehende Arten unterschieden. Die Weitstreckenzieher, wie Teichrohrsänger oder Sumpfrohrsänger, aber auch das Rotkehlchen als Kurzstreckenzieher, ziehen nachts, während sie sich am Tag ausruhen. Die Tagzügler hingegen, wie etwa die Rauchschwalben, ruhen sich nachts aus, indem sie sich im Schilf nieder lassen, um dort zu schlafen.


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Bemerkenswert ist aber auch, dass viele Vögel in extrem hohen Luftschichten fliegen und nach förderlichen Winden Ausschau halten, dem sogenannten Jet-Stream, damit sie nicht so viel Energie verbrauchen. Sie lassen sich einfach mit dem Wind treiben.

Deshalb warten die Vögel, bis sie geeignete Bedingungen finden, um sich dann gemeinsam, oft in großen Schwärmen, auf den weiten Weg in wärmere Gefilde machen, wo es während der Wintermonate ein reichhaltigeres Nahrungsangebot gibt, als bei uns.

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Aber nicht nur um Vögel ging es an diesem wahrhaft lehrreichen Nachmittag. In bereitgestellten Schüsseln und Terrarien konnten die in unseren Gewässern lebenden Insekten bewundert werden, und ach, was war das für eine Aufregung, als bei einer Kaulquappe von einem Moment auf den anderen der rechte Ellbogen sichtbar wurde.


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Wer besonders aufmerksam war, hat über der Schuppentür auch das Große Grüne Heupferd (Tettigonia Viridissima) gesehen, eine imposante große und wunderschöne Heuschrecke.



© Ines Geister, 2005